Am Abend des 19.11.2007 wurde beim Abstellen der Verstärkergarnitur des RE 9 Siegen-Köln deren Steuerwagen in die Grube der Drehscheibe gedrückt.
Personen kamen nicht zu Schaden. An der Drehscheibe bot sich dann folgendes Bild:

Der Steuerwagen hing mit dem vorderen Drehgestell über der Grube, das hintere Drehgestell entgleiste, die Puffer und Übergänge hatten sich mit dem nächsten Wagen verkeilt. Am Rand der Grube lag der Wagen am Boden auf. Am Steuerwagen entstand Totalschaden, der zweite Wagen und die Drehscheibe wurden teilweise erheblich beschädigt.

Am 20.11.2007 rückte der Hilfsgerätewagen aus Hagen und ein 75-Tonnen-Kran an, um die beschädigten Wagen zu bergen. Am frühen Abend standen alle Fahrzeuge wieder mit ihren eigenen Rädern auf den Schienen.

Der Museumstag am 25. November 2007 (allerdings ohne Führerstandsmitfahrten) und die Nikolaus-, Advents- und Weihnachtsfahrten der Eisenbahnfreunde Betzdorf werden auf alle Fälle durchgeführt!
Für einige Fahrten sind auch noch Karten bei den Eisenbahnfreunden Betzdorf erhältlich.

Diese Aufnahme entstand kurz nach dem Unfall.

Das vordere Drehgestell hing frei über der Grube.

Glück im Unglück: Wäre der Wagen umgekippt,
hätte er den Abspannmast der Oberleitung beschädigt.

Drehscheibe offline: Der Hauptträger und der Königsstuhl haben nach ersten Untersuchungen keinen Schaden genommen.

225 802 brachte am nächsten Morgen den Hilfszug aus Hagen zur Unfallstelle.
Das Foto entstand in Geisweid.

Inzwischen war 111 159 und die ersten drei Wagen des Zuges abgezogen worden.

Im oberen Bereich war nur eine Scheibe zersprungen, unter dem
Wagen wurden aber einige Leitungen abgerissen.

Die Gleise (und damit auch der Hauptträger) verlaufen noch schnurgerade.
Es scheint so, als wäre der Wagen gerade noch rechtzeitig zum Stehen gekommen.

Nachdem der Steuerwagen unterstützt worden war,
konnte der zweite beschädigte Wagen abgezogen werden.

Befahren der Drehscheibe nur mit Schrittgeschwindigkeit (...)

Wellblech.
Der Wagen hatte erst am 19.11.2007 eine Fristverlängerung bekommen -
also genau am Tag des Unfalls.

Gegen 16:30 Uhr traf mit 140 459 auch der in Wanne-Eickel stationierte 75-Tonnen Kran und eine weitere Hilfsmannschaft in Siegen ein.

Im letzten Tageslicht wurde der Kran aufgebaut. Geplant war jetzt, den Steuerwagen soweit anzuheben, dass man ihn mit dem Kran zurück aufs Gleis schieben konnte. Problem dabei waren allerdings die zahlreichen Drähte der Fahrleitung über dem Steuerwagen.

Das Anheben verlief wie geplant.

Nach eineinhalb Stunden hatte der Steuerwagen wieder Schienen unter den Rädern.

Der Steuerwagen wurde durch den Sturz auf den Rand der Drehscheibe erheblich beschädigt. Der Rahmen hat den Unfall auch nicht überstanden. Das Fahrzeug wird voraussichtlich ausgemustert und verschrottet.

Der genaue Schaden an der Drehscheibe wird in den nächsten Tagen von Fachleuten ermittelt. Die Bühne lässt sich zwar von Hand drehen, aber ob sie auch weiterhin einer 150 Tonnen schweren Dampflok standhält muss erst überprüft werden.

© Südwestfälisches Eisenbahnmuseum 2007