Es waren die Gruben und Eisenhütten, die unsere Region über fast zwei Jahrhunderte prägten. Ihre Anbindung an das Schienennetz stellte im Siegerland oft eine besondere Herausforderung dar. So war das Siegerland durchzogen von einem Netz aus Schmalspurbahnen, auf denen vor allem die Kohle Richtung Sieg transportiert wurde. Entlang der Siegstrecke drängte die Schwerindustrie in die ursprünglichen Siedlungen. Im Zuge der fortschreitenden Industriealisierung veränderte nicht nur das Siegtal sein Gesicht.
Heute scheint es umgekehrt zu sein: Neue Industriegebiete findet man auf der grünen Wiese, eine Anbindung an die Schiene scheint nicht mehr vorrangig zu sein, und entlang der Siegstrecke erinnern nur noch die zahlreichen Industrieruinen an ihre einstige Bedeutung für die Region. Genau daran zu erinnern soll ein wesentlicher Bestandteil des Südwestfälischen Eisenbahnmuseums sein.
Beispielhaft für die beschriebene Entwicklung steht die Geschichte des Ausbesserungswerkes und des Bahnbetriebswerkes Siegen. Einst prägten sie das Stadtbild, heute erinnern nur noch der Bahnhof und der Ringlokschuppen daran, dass hier einmal 4000 Menschen gearbeitet haben, um die Versorgung der Industrie mit Rohstoffen sicherzustellen und die fertigen Güter in alle Welt zu transportieren. Auch der Personenverkehr hatte damals einen anderen Stellenwert als heute. So ist es zu verstehen, dass die Deutsche Bundesbahn damals zu den bedeutendsten Arbeitgebern der Region gehörte.
sem-siegen.de